Bydgoszcz

24. - 25.07.2019 - Reise um die Ostsee
Bydgoszcz by Istock
Bygoszcz City (Quelle: Istock)

Bydgoszcz, die achtgrößte Stadt Polens, war für mich eine Reise in die Vergangenheit. Doch sie hat sich seit den 70er Jahren sehr verändert.

 

Zunächst aber fuhren wir ab Mrągowo nicht auf direktem Weg unser Tagesziel an, sondern erstmal Richtung Norden nach Malbork. Dort wollten wir die im 13. Jahrhundert erbaute mittelalterliche Burg des Deutschen Ordens an der Nogat, einem Mündungsarm der Weichsel besichtigen. Erst danach steuerten wir Bydgoszcz an.

Besuch der Ordensburg

Auch Malbork, deutsch Marienburg, war Kreuzritterland. Die Burg hat eine bewegte Geschichte. Erbaut vom Deutschen Orden, fiel das Bauwerk 1457 an Polen und diente als Residenz der polnischen Könige. Nach der Teilung Polens 1772 nutzte Preußen sie zeitweise als Kaserne. Die im zweiten Weltkrieg zerstörte Anlage wurde in den 50er Jahren wieder aufgebaut. Und die Burg war Schauplatz für Kinofilme. Der polnische Monumentalfilm „Die Kreuzritter“ (Quelle)  wurde da z.B. gedreht.

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Heute ist die Ordensritterburg UNESCO-Welterbe und eines der meistbesuchten Bauwerke Nordpolens. (Quelle: polen.travel/de) Entsprechend voll war es bei unserem Besuch. Wir mussten eine Weile warten, ehe wir das Ensemble besuchen konnten.

Es geht nach Bydgoszcz

Bevor wir ins Auto stiegen, fanden wir vor Ort noch eine nette Gaststätte, die altpolnische Speisen anbot. So gestärkt, machten wir uns auf den 152 langen Weg nach Bydgoszcz. Wir wollten dort ursprünglich den Ortsteil Szwederowo besuchen, in dem meine angeheiratete Familie in den 70er Jahren lebte und ich sehr viel Zeit verbracht hatte. Auch Norbert wusste seit Kurzem von seinem Bezug zu diesem Ort. Denn Anfang des 20. Jahrhunderts, als Bydgoszcz noch Bromberg hieß und zu Deutschland gehörte, war sein Urgroßvater als Beamter in der Stadt und seine Oma hatte ihre frühe Kindheit dort verbracht.

Doch unser Aufenthalt in Bydgoszcz gestaltete sich anders als geplant. Als Reaktion auf meine Malbork-Fotos auf Facebook meldete sich meine Ex-Schwägerin und schlug ein Treffen vor. Er wurde ein sehr angenehmer Nachmittag und Abend mit Besichtigung der Innenstadt und vielen guten Gesprächen. Vergessen die Zeiten, in denen ich als Jüngere und Exot in der Familie unter dem fanatischen Katholizismus, der seinerzeit in Polen herrschte, zu leiden hatte. Aber sogar darüber konnten wir jetzt ganz normal reden.