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Wir dachten, wir wären durch unsere allsommerlichen Nordlandreisen gut vorbereitet – und erlebten eine böse Überraschung.
In Europas Norden reist man als „Normalo“ am besten im Sommer. Doch während wir in Schweden, Norwegen und Finnland immer gleich zu Beginn des Sommers unterwegs sind, um besonders lange Tage erleben und die Mitternachtssonne in vollen Zügen genießen zu können, riet man uns für Island zu Mitte/Ende Juli. Vorher könne es noch und danach schon wieder zu kalt und zu nass sein – so die Empfehlung, der wir folgten. Dass sich diese Aussage mit den langjährigen Erfahrungen der Veranstalter deckt, verrieten uns die Preise für die Reise. Die waren zur vermeintlich besten Island-Zeit natürlich etwas höher.
Das Blöde am Sommer: ALLE reisen um diese Zeit. Und Island ist beliebt, sowohl bei Reisenden, die individuell oder in der Gruppe Island erkunden wollen, als auch bei Kreuzfahrttouristen. Das Zeitfenster – und auch das bereisbare Gebiet – sind einfach viel zu klein für die vielen Menschen aus aller Herren Länder. Während es in Norwegen, Schweden und Finnland höchstens mal im Süden und im Umfeld der Hauptstädte voller werden könnte, hatten wir hier auch an vielen Naturwundern schnell das Gefühl von Überfüllung. So schlimm war es nun auch wieder nicht, doch uns fehlte einfach die nordische Stille, die wir so schätzen. Ganz allein sein in grandioser Natur, das konnten wir auf Island nicht erleben.
Nach zwölf Jahren Skandinavien mit Auto und Zelt, bei mir waren es 2015 sogar zehn mehr, meinten wir zu wissen, was wettermäßig auf uns zukommen könnte. Wir verglichen vor allem mit Norwegen und da mit den Lofoten, oder aber mit der Nordkap-Region. Trotzdem beschäftigten wir uns vor der Buchung intensiv mit dem langjährigen Islandwettter. Immerhin wollten wir wandern, und das auch gleich zwei Wochen lang. Und so hatten wir nach dem Studium der Wetteraufzeichnungen mit zehn bis zwölf Grad Celsius tagsüber gerechnet, auch damit, dass es immer wieder mal regnet.
Unser Pech: Der Sommer 2015 zeigte sich von seiner allerschlechtesten Seite. Für einen Juli war es selbst für Island außergewöhnlich kalt und nass. Das Ekelwetter traf uns besonders in der ersten Woche hart mit drei bis fünf Grad Celsius, Dauer-Starkregen und eisigem Wind.
Island ist also wettermäßig noch einmal völlig anders als die uns vertrauten Länder im Norden. Eine organisierte Reise mit ausschließlich Outdoor-Aktivitäten würden wir deshalb niemals mehr buchen. Individuell ist man flexibler, wenn das Wetter dermaßen hart zuschlägt.