Wanderungen auf Island

Island-Wanderreise im Juli 2015

»Unsere Wanderungen beginnen dort, wo die Straßen aufhören«, beschrieb der Veranstalter die Wanderungen und: »Fernab von jeder Hast und Eile wandern wir vorwiegend in freiem Gelände und frei nach dem Motto „Gehen und Sehen“.« Bei unserer Reise war das leider nicht so – weil die Gruppe es anders wollte.

Erlingson Naturreisen hatte bei unserer Buchung Ende 2014 eine ganze Reihe von Wanderreisen im Programm, solche mit leichten Spaziergängen, die klassische Wanderreise, die wir gewählt hatten, sowie Reisen mit anspruchsvollen Touren für versierte Wanderer. Da war für jeden etwas dabei.

Klassische Wanderreise für Naturliebhaber

Mit zwei Wanderschuhen wurde diese Reise beworben. Gefordert waren eine normale Grundkondition, gute Ausdauer und ein gewisses Maß an Trittsicherheit. Also alles kein Ding. Mit unserer Wandererfahrung in Skandinavien sowie in Griechenland und anderen Mittelmeerländern fühlten wir uns auf der sicheren Seite. Immerhin hatten wir nach unserem Reinfall 2005 auf einer Spontanwanderung in Skandinavien verstanden, dass wir in vernünftiges Schuhwerk investieren und etwas für unsere Kondition tun müssen. Seitdem gab es nie wieder Probleme.

Wanderwege auf unserer Tour waren Trampelpfade, Schotterwege und Stege, manchmal über kurze Strecken auch wegloses Gelände wie Flußbetten oder Lavafelder. Auf einigen Wegen lag sogar – noch oder schon wieder – Schnee. Das heißt natürlich, dass es entsprechend kalt war. Wäre es doch bei wenigen Malen geblieben! Aber über das scheußliche Wetter auf unserer Tour muss ich hier nichts mehr sagen – siehe dazu hier. Nur soviel: Hätten wir gewusst, dass unserer Reise auf Winterwandern hinausläuft, hätten wir sie definitiv nicht gebucht.

Auf- und Abstiege waren auf unserer Tour natürlich auch dabei. Laut Veranstalter sollten diese nur bis ca. 300 Höhenmeter reichen. Nun ja … das war bei uns anders 🙁 – siehe Tag sechs unserer Reise. Also Achtung: Die Dynamik einer Gruppe kann ganz schön unangenehm werden.

Wandern ohne Gepäck

Auf einer Wanderreise schläft man selten zweimal am selben Ort. Gepäck mussten wir aber nicht schleppen. Der Bus nahm morgens Koffer und Taschen auf und stand nach jeder Wanderung und abends wieder am vorgesehenen Ort.

Da der Bus ja eh‘ immer da war, bot der Veranstalter zudem ausdrücklich an, dass man sich von Wanderungen „ausklinken“ und anderweitig beschäftigen kann, solange man sich in der Nähe des Busses aufhält. Super Option, die wir ab Tag sechs der Reise gerne nutzten. Mehr steht in den einzelnen  Routenbeschreibungen.

Hätten wir individuell so viel gesehen?

Eindeutig nein! Auf einer individuellen Reise wären viele unserer Wanderungen unmöglich gewesen, weil die Zeit für die teilweise höchst beschwerliche Anreise plus natürlich Abreise nicht gereicht hätte. Denn die Straßen können richtig scheußlich werden, sowie man die Ringstraße verlässt. Teilweise zwei Stunden Fahrtdauer für nicht einmal 50 Kilometer sind schon eine Hausnummer und zudem nur machbar mit hochlandtauglichem Fahrzeug. Und wir hätten immer wieder zum Ausgangspunkt der Wanderung zurückkehren müssen.