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»Wir sind ein bargeldloses Café.« Das Schild am Tresen der Konditorei in Uppsala wies eindeutig darauf hin, wie hier gezahlt werden muss. Das wäre doch auch viel hygienischer, meinte die junge Frau an der Kasse.
Dass Skandinavien und vor allem Schweden sich vom Bargeld verabschiedet, war seit Jahren zu merken. In so manchem der vergangenen Urlaube hatten wir beim Verlassen von Schweden nicht eine Öre in bar ausgegeben. Umtauschen vorab bzw. Geld aus dem Automaten zu ziehen war also völlig überflüssig. Selbst Kleinstbeträge konnten bzw. mussten wir mit der Karte zahlen. Unvorstellbar in Deutschland bei der Liebe zum Bargeld !
Dass Kartenzahlungen – mit einer der international üblichen Visa- oder Bank-Karten – verlangt werden, finden wir okay, auch bei Parkuhren, im öffentlichen Nahverkehr und Ähnlichem. Auch wir mögen kein Bargeld. Doch selbst die Kollekte im Dom zu Uppsala konnte nicht in bar geleistet werden, aber eben auch nicht mit der Karte. Egal, ob Kollekte, Spende für den Obdachlosen vor der Kirche oder die Packung Erdbeeren am Stand gegenüber – die Zahlung war nur per Swish möglich. Wir fühlten uns regelrecht ausgegrenzt 🙂
Ist Swish die einzige Zahlungsmöglichkeit, hat man als Ausländer keine Chance, denn für Swish braucht man eine schwedische Personennummer und ein schwedisches Bankkonto. Swish ist eine nur in Schweden verwendete Zahlungsmethode zum einmaligen Gebrauch. Die Zahlungen werden mit der mobilen Swish-App und der schwedischen mobilen BankID-App authentifiziert und genehmigt. Und so mussten wir leider an dieser Stelle auf die leckeren Erdbeeren verzichten.
Wir sind gespannt, wie es mit dieser Art der mobilen Zahlung weitergeht, nicht nur in Schweden.
Auch in Estland, Lettland und Litauen steht man auf Digitales. Nirgendwo nötigte man uns, bar zu bezahlen oder wunderte sich, wenn wir bei kleinen Beträgen die Visa-Karte zückten. So war es auch in Polen.