Home » Reisen » Island-Wanderreise 2015 » Reiseroute » Naturparadies Mývatn und Walbeobachtung ab Húsavík
Das Naturparadies Mývatn, Dimmuborgir (die dunklen Burgen) – beides mit Wanderung – und eine Walsafari standen auf dem Programm.
Nachdem wir beschlossen hatten, uns mehr Zeit für uns zu nehmen und Muße in die Tour einkehren zu lassen, ging es uns besser – trotz ramponierter Füße, der fiesen Erkältung und miesem Wetter. Das Hotel hatte Pflaster und Salbe spendiert. Damit ausgerüstet starteten wir nach einem tollen Frühstück in den Tag.
Erster Programmpunkt heute war das Gebiet rund um den See Mývatn – deutsch: Mückensee.
Mücken trafen wir bei der Kälte natürlich nicht 🙂 Rund drei Stunde waren vorgesehen, um die Gegend am See Mývatn zu erkunden, drum herum die Pseudokrater von Skútustaðir und die schönen Lavastrukturen bei Höfði. Wegen seiner Artenvielfalt schätzen vor allem Ornithologen das Gewässer. Das Gebiet ist auch geologisch interessant. Tafelberge, Palagonitkegel, Tuffringe, Spaltenvulkane, Pseudokrater und Hochtemperaturgebiete gibt es hier. Diese Wanderung gefiel uns sehr.
Östlich des Sees bei hielten wir erneut. Bei den dunklen Burgen – so die Übersetzung des Namens – handelt es sich um ein Lavafeld und die Überreste eines Lavasees in der vulkanisch aktiven Region auf dem Gebiet des Vulkansystems Krafla. Nordöstlich angrenzend liegt der Tuffring Hverfjall.
Die bizarr geformten Steinformationen des Lavafelds erinnern an verfallene Burgen und Türme. Elfe und Trolle sollen hier wohnen, sagt die isländische Mythologie.
Während die Gruppe geführt durch das Lavafeld wanderte, gönnten wir uns eine Auszeit vom organisierten Tourismus. Wir spazierten individuell, genossen auf einer Bank den ersten Sonnenschein auf der Reise und im Restaurant vor Ort das köstliche Suppen-Buffet – eine sehr gute Grundlage für die Walsafari am Nachmittag.
… denn zunächst war die Mittagspause dran. Sie fand heute am Naturschutzdenkmal Grjotagia statt. Grjotagja ist eine Felskluft mit einem unterirdische See, der 43 Grad warmes Wasser führt. Seitlich befindet sich der Eingang. Das Baden ist heute allerdings nicht (mehr) erlaubt.
Rund um die Felshöhle „duftete“ es wie immer: nach Schwefel. Reiseleiter Indriði erzählt, dass er hier einen ganzen Sommer über badete, als er als Student an einem Erdbohrer gearbeitet hatte. Sonne hatten wir auch gerade und so konnten wir beim Picknick erstmals auf einer Wiese liegen.
In Húsavík an der Nordküste Islands angekommen, steuerte der Bus direkt das Fosshotel Husavik an. Eine Stadtübernachtung – wie schön! – und damit etwas Abwechslung von der vielen Natur 🙂 Vom Hotel aus konnten wir die kleine Stadt gut zu Fuß erlaufen.
Auch den Hafen erreichten wir in wenigen Gehminuten. Pünktlich stach unsere Gruppe mit einem Schiff von Salka Wale Watching (Werbung weil Namensnennung) in See.
Auf die Walsafari hatten wir uns richtig gefreut. In Norwegen waren wir schon einmal auf Walexpedition im Nordatlantik und kannten das Procedere. Wie damals stellte der Veranstalter warme Kleidung, denn draußen auf See ist es bitterkalt. Auch trockene Kekse und warmer Tee, um Seekrankheit vorzubeugen, waren ausreichend an Bord. Also alles wie auf den Lofoten in Norwegen, doch hier gab es sogar Wale! Das extrem schaukelnde Schiff verdarb allerdings so manchem Mitreisenden die Freude an diesem Spektakel. Da wir zum Glück auch bei extremem Seegang keine Probleme haben, konnten wir den dreistündigen Ausflug so richtig genießen.
Und wie geht es für uns weiter?
Leihwagen einfach so in der Hochsaison? Auch in Húsavík keine Chance! Mit den Erfahrungen dieses Tages beschlossen wir deshalb, mit der Gruppe weiterzureisen, uns aber keinerlei Zwang mehr auszusetzen und im Rahmen der Möglichkeiten einer Gruppenrundreise unser Ding zu machen.