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»Besichtigung der Schlammquellen bei Námaskard. Danach Wanderung an den neuen Lavafeldern der Krafla-Caldera, von der Ausbruchsstelle am Krater Leirhnúkur auf dem Bergrücken Dalfjall bis zum Berg Námafjall (4–5 Std.). Anschließend haben Sie die Möglichkeit, in den Naturbädern mit Aussicht auf den See Mývatn zu baden«. Soweit die Reiseausschreibung für diesen Tag in der Theorie.
Es begann alles so nett heute früh mit der Besichtigung der Schlammquellen bei Námaskarð, trotz des furchtbaren Winterwetters. Doch unvorhersehbare Ereignisse zwangen später zum Umplanen. Abends überlegten wir ernsthaft die Reise abzubrechen und auf eigene Faust weiterzureisen. Aber der Reihe nach …
Die Schlammquellen waren beeindruckend, auch wenn mir der ständige Schwefelgeruch so langsam unangenehm wurde. Die Wirkung auf unser Schuhwerk hatte ich ja gestern schon beschrieben. Und das anhaltend extrem kalte Wetter drückte unsere Stimmung.
Als später die Weiterfahrt anstand, brach der Zündschlüssel vom Bus … Da die Reparatur nur ein Spezialist ausführen konnte, hieß es warten, bis ein Mechaniker kommt und dann weiterfahren oder aber umplanen. Die Gruppe wollte nicht warten.
Auf Wunsch der Gruppe fand die Wanderung nun in der umgekehrten – deutlich herausfordernderen – Richtung statt. Mit »Gehen & Sehen« hatte das gar nichts mehr zu tun.
Über schwieriges Gelände führte der Weg vom Parkplatz aus steil nach oben, vorbei an den neuen Lavafeldern der Krafla-Caldera bis zur Ausbruchsstelle am Krater Leirhnúkur auf dem Bergrücken Dalfjall. Fünf Stunden bei eisiger Kälte – für meine Lunge eine Katastrophe! Die neuen, nicht eingelaufenen Wanderschuhe verstärkten die Herausforderung. Auf das zusätzlich (kostenpflichtig) angebotene Baden zum Abschluss der heutigen Tour im Erdbad mit Aussicht auf den See Mývatn verzichten wir. Leid tat es uns schon, aber es ging einfach nicht mehr.
Persönliche Krise: In unserem Zimmer überdachten wir am Abend unsere Lage: Das Wetter wird sich nicht ändern. Es bleibt bei dieser eisigen Kälte und Starkregen ohne Aussicht auf Sonne. Wandern unter diesen Bedingungen? Nein! Ich ertappte mich vor allem aber immer häufiger dabei, dass ich unterwegs auf den Parkplätzen Individualtouristen beneidete. Die Gruppe störte mich extrem, dieses salbungsvolle Gerede und die zur Schau gestellte Fitness … Mein Gott, im Normalfall sind wir das doch auch! Speziell ich hatte überhaupt keine Lust mehr, so meinen Urlaub zu verbringen, und war bereit, das böse Spiel sofort zu beenden – Kosten egal.
Zudem schmerzten meine Füße furchbar. Die neuen, nicht eingelaufenen Wanderschuhe hatten nach dem langen Marsch Folgen. Dann bekam Norbert nachts auch noch Fieber. Sich beim Wandern die Jacke auszuziehen, als er schwitzte, war bei dem Frost und dem eisigen Wind keine gute Idee.
Weitermachen vs. individuell weiterreisen
Die Nacht wurde sehr unruhig. Am Ende beschlossen wir, bis Húsavik erstmal weiter „mitzumachen“, allerdings auf unsere Art. In Húsavik wollten wir neu entscheiden. Denn Leihwagen und damit die Option zum Ausstieg würde es erst dort geben können.